C-Junioren : Spielbericht (2015/2016)
22. Spieltag - 05.06.2016 10:30 Uhr
1. FC Pirna | FV Eintracht Niesky | |||
0 | : | 5 | ||
(0 | : | 1) |
Was gemeinsames Frühstücken so freisetzt
Unser Letzter Auftritt in der Landesklasse bot noch einmal alles, was unser Team mitsamt seinen Fans so einzigartig macht. Bei bestem Wetter wurde ein Erlebnis geschaffen, was nicht viele Mannschaften in dieser Weise können. Fans und Mannschaft feierten den letzten Spieltag. Das Besondere? Obwohl in dieser Saison gerade mal ein winziges Pünktchen geholt wurde und der Abstieg schon beizeiten feststand, war die Stimmung vor dem Spiel sensationell. Es hatte etwas von Urlaubsstimmung. Einige Muttis kamen auf die Idee, dass es sehr schön sei, wenn wir gemeinsam frühstücken. Gedacht, geplant und umgesetzt.
Ein entspannter Morgen drohte auch eine laxe Einstellung zum Spiel zu erzeugen. Zumal alle, wirklich alle möglichen Spieler an Bord waren und jeder sollte spielen. Die Stimmung im Team war richtig gut. So muss sich jemand fühlen, der am Aufstieg schnuppert. Völlig entspannt wurde die Ansprache des Trainers entgegen genommen. Kernaussagen? Wenig taktisches, mehr so Dinge wie: „Ich habe überlegt, ob ich euch auffordern soll euer schlechtestes Spiel abzurufen, da Ihr ohnehin häufig anders spielt, als wir es wollen. Aber ich habe mich dagegen entschieden. Doch so, wie wir heute zusammen sind, werden wir nie mehr zusammenspielen. Paul wird aufhören, Lisa darf leider nicht mehr mit Jungs Fußball spielen und Volker wird nur noch Mannschaftsleiter sein. Zeigt für diejenigen, die gehen einfach euer bestes Spiel. Habt Spaß und spielt miteinander.“
Bei Sonnenschein lief das Team noch einmal gemeinsam warm. Die Torhüter bereiteten sich ihrerseits vor. Ein letztes Fotoshooting erfolgte, auch wenn Axel Schwierigkeiten hatte, die Kamera zu bedienen.
Der Schiri tauchte auf und das Team lief in Begleitung des Gegners ein letztes Mal in der Landesklasse auf.
Die Fans genossen einen sagenhaften Blick auf die Auswechselbank. Sitzend auf Picknick decken erwarteten sie eine klare Niederlage, einer aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft. Nur wenige Spiele der ablaufenden Saison zeigten eine bereits im Vorfeld sich ergebende Mannschaft. Niesky war Zweiter und wollte es unbedingt bleiben. 20:0 stand nach 70 Minuten im Hinspiel auf dem Papier. Heute sollte es keine Wiederholung geben.
Anpfiff! Fans, die den Beginn verpassten, bekamen allerdings bereits nach weniger als einer Minute eine Wiederholung des Spielbeginns. Vorausgegangen war ein kurzes Geplänkel, bei dem alle FC Spieler eher Reggae im Blut hatten, als Adrenalin. 1:0 nach nicht einmal 60 Minuten konnte nicht verheißungsvolles bedeuten.
Doch die Fans behielten ihre gute Laune, trotz dieses blöden Startes. Unserem schnellstem Gegentor der Saison folgten 34 aufregende Minuten, die nicht im Entferntesten die Tabellensituation widerspiegelten. Die Mannschaft rüttelte sich auf, legte jeglichen Ballast ab und berauschte sich mit tollen Aktionen immer wieder aufs Neue. Bälle wurden gespielt, und zwar nicht zum Gegenspieler, sondern der Mitspieler erhielt sie.
Merze und Passi trieben im Sturm ihr Unwesen. Immer wieder attackierten diese beiden die gegnerischen Verteidiger und verhinderten somit einen ruhigen Spielaufbau von Niesky. Merze hätte sogar das 1:1 markieren können, aber er wollte Niesky nicht in eine Depression schicken.
Unser Mittelfeld wirbelte und unterstützte beide Stürmer. Man roch Lunte und wollte mehr. JM und Nick harmonierten defensiv zentral und Julian und Christoph sorgten außen für tolle Flankenläufe. Größtenteils gelang es in Halbzeit eins, mehr Spielanteile zu haben. Doch das Tor für uns wollte nicht fallen. Immer wieder gab es Szenenapplaus für gelungene Aktionen und selbst die Reservebank erkannte, hier war eine kleine Sensation möglich.
Die Verteidiger trugen ihren Teil zum Spiel bei. Felix und Till harmonierten in der Innenverteidigung und brachten es fertig, dass von der Mitte kaum Gefahr drohte. Tim und Aaron hatten über weite Strecken die Angriffe von außen unter Kontrolle. Niesky biss sich die Zähne aus. Man spürte, dass sie diese Gegenwehr nicht erwartet hatten. Dem emsigen Leser fällt sicher auf, dass die Bank der Innenverteidiger nicht beginnen durfte. Lisa hatte über die Saison eine konstant-bärenstarke Leistung abgerufen und durfte heute nicht von Beginn an ran? Was soll denn das? Lisa wurde zunächst geschont. Nach zwanzig Minuten debütierte sie als Stürmerin neben Merze und über die gesamte Spielzeit bestritt sie drei Positionen. Überall zeigte Sie überragende Leistungen. Ob Stürmerin, Außenverteidigerin oder zum Schluss als Innenverteidigerin, sie riss die Mannschaft mit. Fast hätte sie sogar ein Tor geschossen, da bin ich mir sicher.
Eddie hielt in Halbzeit eins seinen Kasten bis auf einmal sauber. Trotz einer fulminanten Leistung der Vorderleute, kam Niesky auch zu einigen Möglichkeiten. Aber auch Eddie brachte die Gegner zum weinen.
Bei einem Spielstand von 0:1 kamen sogar Wechselspieler auf die Idee, nicht spielen zu wollen, um die Chance auf einen zweiten Saisonpunkt oder vielleicht sogar auf einen Sieg zu wahren. Dennoch blieb der Plan bestehen, alle spielen zu lassen.
Das Lob zur Halbzeit war riesig. Und die Spieler konnten zurecht stolz sein.
Die zweite Halbzeit brachte neue Spieler ins Rennen. Sichtbar wurde, dass die Laufleistungen nicht mehr so stark waren, wie in Hälfte eins. Dennoch zeigten sich auch hier mutige Vorstöße. Marian musste zwar viermal hinter sich greifen, aber da bei den Spielern die Kräfte schwanden, hatte er auch ungleich mehr Aktionen, in denen er sich auszeichnen konnte und musste. Auch er raubte mit katzenartigen Reflexen manchem Angreifer den Nerv.
Bescheinigen muss man, dass selbst die Spieler, die wenig Spielpraxis besaßen, über sich hinaus wuchsen und für das bestmögliche Ergebnis fighteten.
Das 5:0 wurde so eher nebensächlich. Die Fans schwärmten noch Tage nach dem Spiel von diesem tollen Abschluss. Solche Leistungen hätte es konstant über die Saison gebraucht, dann wäre der ein oder andere Punkt möglich gewesen.
Die Landesklassesaison wurde dann mit einem dreifachen „Was zählt in Pirna? verabschiedet, worauf die Mannschaft laut aber erschöpft rief:
NUR DER FCP
Quelle: Sören